Hochzeiten

Coronahochzeit, Anzahlung & Stonierung

Ich denke, es wird Zeit, dieses Thema einmal aufzugreifen, für jede Coronahochzeit oder etwaige andere Pandemien, Katastrophen oder Gründe, zu stornieren.

Bis dato war von meiner Seite nie nötig, darüber zu Reden, jedes Paar ist sich sicher, wenn ich sie begleiten soll, soll ich sie begleiten, es gab nie Gründe zu stonieren und verschieben wollte bis dahin auch nie ein Paar.
Mein Glück im Unglück, aktuell muss das Thema nämlich immer mal wieder aufgegriffen werden, denn Corona zwingt viele Paare ihre große Hochzeit zu verschieben. Meistens liegt es daran, dass die Anzahl der Gäste zu gering erlaubt wird oder das die Feier-location einfach noch nicht auf hat, auf haben DARF. So hat man sich seine Hochzeit wohl nie vorgestellt. Das Wort Coronahochzeit hat sich ganz leise in den Sprachgebrauch eingeschlichen.

Diese Zeit fordert aktuell viiiiiel Spontanität, viel Kreativität, vielleicht ein bisschen Umdenken. In diesem Jahr weiß es eigentlich jeder, aber letztes Jahr hat man natürlich Hoffnung in 2021 gelegt. Man hat sich noch keine Gedanken über Notfallpläne gemacht. Man hat einfach verschoben und mit Glück hat jeder Dienstleister und die Location anstandslos mitgemacht. Zu dem Zeitpunkt hat nämlich auch noch jeder Dienstleister und jede Location Hoffnung in 2021 gelegt „Das wird schon wieder!“ Nu sitzen wir alle da, Paare und Dienstleister gleichermaßen und wissen nicht, was tun? Nochmal verschieben oder pokern und hoffen oder einfach alles stornieren und heiraten, wenn alles wieder beim Alten ist?

„Was ist mit der Anzahlung?“

Die Entscheidung selber ist vielleicht schnell getroffen. Wäre da nicht diese eine Frage, die man sich als Paar stellt: Was ist mit all den Anzahlungen, die man getätigt hat?

Ich kann in diesem Beitrag nur für mich sprechen, ich kenne alle Rechtssprechungen in den anderen Bereichen nicht und selbst in der Fotografie fehlen noch einige. Aber Vorweg, ich hab ABSOLUT keine Lust mit einem meiner Paare irgendwas gerichtlich klären zu müssen. Ich baue da viel mehr auf Verständnis auf beiden Seiten. Ich möchte keine Gelder einbehalten ohne etwas erbracht zu haben, ich möchte aber trotzdem eine gewisse Sicherheit, wenn ich ein Hochzeitsdatum ein ganzes Jahr vorher reserviere und somit allen anderen Anfragen absage. Und ich denke ihr als Paar schlaft auch beruhigter, wenn man das Wunschdatum irgendwie sicher gesafed hat. Also arbeite ich von je her mit Anzahlungen und das hat auch bis heute immer wunderbar funktioniert.

Kommen wir zum Punkt: Was ist nun also, wenn man als Paar seine Hochzeit stoniert. Was passiert mit der Anzahlung?

Ich kann nicht beurteilen, warum eine Hochzeit storniert werden soll und ob das so „rechtens“ ist. Laut typisch sprachlichen Gebrauch steht immer „höhere Gewalt“ im Raum, wenn etwas kostenfrei storniert werden kann/darf. Corona wird aktuell auch als „höhere Gewalt“ eingestuft. Dabei ist aktuell aber schwierig einzustufen, ab wann diese „höhere Gewalt“ zählt, denn das Heiraten ansich ist aktuell nicht verboten (zum Glück). Also spricht man von: „Die Coronahochzeit konnte nicht im geplanten Rahmen durchgeführt werden.“ Aber ja, dieser Rahmen ist auch noch nicht festgelegt worden.

Für den einen ist besonders wichtig, das Oma Sowieso dabei ist, wenn diese also nicht dabei ist, dann darf storniert werden? Für die anderen sind Location am Sommerbach ganz besonders wichtig, aber der ist zur Zeit gesperrt, darum kann die Hochzeit im Ganzen nicht stattfinden? Und für wiederum andere ist eine ganz besonders große Hochzeit sehr wichtig, aber mit 50 Gästen wäre es möglich seine Coronahochzeit durchzuführen?! Schwierig. Vor allem schwierig für uns Dienstleister zu unterscheiden, wer jetzt einfach Corona als Stornierung vorschiebt (Ja, ich kann es auch nicht glauben, aber solche Paare soll es geben. :-((( ). Und wer wirklich zwingend einen Großteil stornieren MUSS.

Lange Rede, hä, hier meine Lösung für euch (und mich):

Wie vorher gesagt, liegt mir nichts daran Geld zu behalten, für das ich nicht gearbeitet habe. Aber sicherlich ist euch als Paar auch bewusst, dass diese Zeit eher mäßig schön für uns Dienstleister ist. Am Ende des Jahres möchten auch wir überleben, damit wir euch auch noch das Folgejahr begleiten können.

Meine Lösung also, solltet ihr verschieben (müssen), kann kostenfrei verschoben werden, wenn:

  • Ihr euer Datum auf einen Freitag/Samstag zwischen November bis April Folgejahr legt.
  • Die Hochzeit auf einen Montag bis Donnerstag geplant wird.
  • Ihr eure Hochzeit auf einen Sonntag legt.
  • Ihr plant trotzdem klein zu heiraten (und groß dann nächstes Jahr) und mich an beiden Terminen mit nehmt.

Will sagen: Wenn ihr eure Hochzeit außerhalb der Hauptsaison legt, wird kostenfrei verschoben. In der Woche Mo.-Do. habt ihr zu gut 95% die Chance ALL eure Wunsch-Dienstleister mit im Boot zu haben. Mit Sicherheit ist es einfacher für eure Gäste sich 2 Tage Urlaub zu nehmen, als ein freies Datum am Wochenende zu finden, wo all eure Wunsch-Dienstleister Zeit finden. Sonntags ist auch ein beliebt-freier Tag. ;-) (Aber Achtung, einige Locations oder Dienstleister arbeiten sonntags nicht). Dann wärs sogar nur ein Urlaubstag für die Gäste nötig, der Montag zum Rausch ausschlafen nämlich. ;-)))
Und wenn ihr mich zu eurer kleinen Trauung mitnehmt und nächstes Jahr dann groß heiratet und mich zu beidem plant mitzunehmen, könnt ihr kostenfrei verschieben.

„Ich will doch nur stonieren?“

Soll eine Hochzeit nun aber doch zwingend ohne weiteres auf ein Hauptsaison-Wochenende verschoben werden, würde ich eine Verschiebepauschale veranschlagen (20% des Gesamtwertes). Wie erklärt sich „sowat Komisches“ denn nun möglichst einfach, damit man es als „ganz normaler Mensch“ versteht. (Ich bin so ein Mensch…ich bin ein Fan davon, wenn etwas erklärt wird, von dem ich keine Ahnung habe):

Das Wochenende, was zu dem Zeitpunkt geblockt war, hätte mit einer anderen Hochzeit belegt und ggfls. ausgeübt werden können. Bei einer Verschiebung hab ich also einen 100% Ausfall, weil ich das Datum nicht mehr kurzfristig belegt kriege. Wenn das bei 25 Wochenenden 25x passiert, kann ich mir wieder einen Angestelltenjob suchen, denn solche Ausfälle kann ich mir rein wirtschaftlich gesehen nicht leisten.. ;-)
Wäre blöd für euch, wenn euch am Herzen liegt, dass ich euch begleite und auch weiterhin die Haus und Hoffotografin bleibe. Wäre blöd für mich.

Alternativ wäre folgendes eine Lösung: Hochzeit komplett stonieren.
Sollte eine Hochzeit komplett storniert werden müssen, stelle ich einen Gutschein in Höhe der Anzahlung aus. Ich behalte weiterhin die Anzahlung, ihr nutzt den Wert für … was auch immer für ein Shooting. ;-)
Füchse würden jetzt behaupten „Na, dann stornier ich doch und buche neu, dann spare ich mir die Verschiebepauschale.“
Lohnt nicht, die Preise steigen inflationär pro Jahr und eine neue Buchung würde immer den neuen Preis beinhalten. Neue AGB. Oder die Tatsache, dass wenn man die Buchung hinauszögert, dass das Datum belegt ist. Ist also ein Pokerspiel. ;-)

Wie ihr seht, mir liegt nichts daran, Gelder einfach zu behalten ohne etwas zu leisten. Mir liegt aber bei all der Liebe die ich für meine Kunden habe, auch nichts daran nicht wirtschaftlich abgesichert zu sein.

„…sprechen wir es doch mal aus.“

Am Ende ist diese Pandemie für alle Beteiligten gelinde gesagt ungeil. Also so richtig scheiße-scheiße, sprechen wir es doch einfach mal aus. Ich hab auch ein ganzes Jahr gebraucht mich mit dem Thema auseinander zu setzen. Hab es lange hinaus gezögert und mich gewehrt darüber nachzudenken. Wollte solchen Fragen am liebsten ausweichen, weil Geld für die meisten ein unangenehmes Thema ist. Aber es nützt nichts und ich denke, am Ende ist das die fairste Lösung für alle. <3 Oder wie seht ihr das?

Ich hoffe, das Wort Coronahochzeit hat sich im Jahr 2022 endlich erledigt. Dennoch zählt der Plan für alle weiteren, kommenden Katastrophen und Pandemien. Vorerst. :-)

Genug Corona zum Thema gemacht, jetzt ein paar schöne Pärchenbilder, damit der Beitrag noch was für´s Auge ist.

Ein schönerer Text: Ganz normale Familien

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